Konzept
Der Drache der Goldsandküste ist kein Abenteuer. Bei den vorliegenden Seiten handelt es sich um einen Versuch. Das Ziel ist, ein Setting zu erschaffen, dass dem Spielleiter die bestmöglichste Unterstützung und die maximale Freiheit gibt, das Abenteuer gemeinsam mit den Spielern zu entfalten und zu erkunden. Explizit wird auf Handlungsstänge oder die Beschreibung von Situationen verzichtet. Die Informationen sind auch nicht besonders dicht, sondern dienen der Anregung und dem Spielfluss.
Die Textblöcke sind absichtlich kurz gehalten und können den Spielern bei Bedarf auch kurz vorgelesen werden. SL-Hilfen dienen einer schnellen Erfassung der Situation oder Person. Sie sind in einer Art Regieanweisung geschrieben und entspringen im großen und ganzen dem Dungeon World Monsterhandbuch. (Beispiele: sei laut und aggressiv, sei arrogant und unnachgiebig, beschreibe Dunkelheit und Gestank, lass Ketten rasseln, beschreibe eine friedliche Landschaft mit Gräsern die sich im Wind bewegen und Vogelgezwitscher, usw.)
Layout
Die Inspiration für diese Arbeit ist in Skerples Monster Overhaul zu finden. Bis heute hatte ich kein nützlicheres oder leichter zu handhabendes Rollenspielbuch in der Hand. Das minimalistische Layout von Dai Shugars ist ansprechend und zugänglich. Nach meinem Verständnis eine Liebeserklärung an die Einfachheit und an den Leser selbst. Dieses tiefe Verständnis davon, was ein gestresster Spielleiter der zwischen Alltag und Arbeit noch ein Hobby verfolgt in welchem man sich schnell in Texten und Details verliert, hat mich bezaubert und ich nutze ein vergleichbares Layout. Hinzu kommt, dass meine mehr als bescheidenen InDesign und Publisher Kenntnisse es mir auch erlauben dieses Design nachzubauen.
Zuletzt ist dieses Werk auch eine Absage an die großen Rollenspielhersteller, welche durch bunte Grafiken, glänzende Einbände und riesige Mengen an Text, meinen Spaß am Hobby eine Zeit lang deutlich geschmälert haben. Ein Setting braucht keinen Fantasy-Author der in blumiger Sprache alle Eventualitäten abklopft.
Humor
Ich mag keine Amerikanismen. Das ist historisch nicht korrekt. Das ist nicht witzig. Bla bla bla….
System
Sehr gerne würde ich dieses Setting einem System zuordnen aber ich denke nicht, dass dies nötig ist. Mein Verständnis des Spiels ist ein erzählerisches und ich traue es jedem Leser zu, sein geliebtes System zu nutzen, um alle Situationen im Spiel aufzulösen. In meinen Spielen ist auch kein Platz für ausbalancierte Begegnungen die die Spieler nach und nach seicht durchleveln lassen, nur damit keine Frustration aufkommt. Ich glaube jedoch auch nicht an den schnellen Spielertot, sondern an die Kreativität der Spielleitung, jede noch so fatale Situation mit den notwendigen Konsequenzen zu belegen, die dem Tod sehr nahe kommen ohne ihn tatsächlich zu berühren.
Zukunft
Ich bin immer noch neu im Hobby und meine Ambitionen sind hoch. Es wird mir vermutlich nicht gelingen ein Werk zu verfassen, welches meine eigenen Ansprüche und Erwartungen erfüllt. Dennoch möchte ich diesen Weg gehen—durch Fehler wachsen und lernen und weitermachen. Ich wünsche mir eine Welt in der Rollenspiele (auch in Deutschland) eine Rolle spielen und bin selbstbewusst genug zu behaupten, dass wir das mit dem alteigesessenen von Gestern nicht schaffen werden. Die neue Welt nimmt Rollenspiele völlig anders wahr und wir sollten jede Anstrengung unternehmen nicht mit alten Glaubenssätzen die Chance zu verpassen, dem Genre einen Weg aus der nerdigen Kellerversenkung zu ermöglichen.